der rote salon

Der Gesang der Klinge

Autor: Marcus Sedgwick

Deutsche Ausgabe:
Autor: Marcus Sedgwick
Titel: Der Gesang der Klinge
Verlag: dtv
Jahr: 2008
Seiten: 200
ISBN: 342362339X
Verfügbarkeit: normal
Preis: 7,95 €
Englische Ausgabe:
Autor: Marcus Sedgwick
Titel: My Swordhand Is Singing
Verlag: Laurel Leaf Library
Jahr: 2009
Seiten: 224
ISBN: 0375846905
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 6,00 €

Inhalt:
Holzfällersohn Peter ist froh, dass er und sein Vater das Umherziehen aufgegeben und sich in dem kleinen Dorf Chust niedergelassen haben. Doch Peters Alltag ist hart. Weil sein Vater immer mehr dem Alkohol verfällt, muss der Junge allein für ihr Auskommen sorgen. Und das, wo der lange harte Winter vor der Tür steht.
Doch bald merkt Peter, dass das längst nicht sein größtes Problem ist, denn in Chust gehen unheimliche Dinge vor. Ein Dorfbewohner nach dem anderen wird ermordet, und zu Peters Entsetzen muss er bald feststellen, dass die Toten aus ihren Gräbern auferstehen...

Kommentar:
Marcus Sedgwick verwebt in „Der Gesang der Klinge“ osteuropäische Vampirmythen zu einer netten kleinen Schauergeschichte für Jugendliche. Ich sage „nett“, weil das Buch gut ist, man aber aus diesem Stoff so viel mehr hätte machen können, als Sedgwick es getan hat.
Der Autor kann schreiben, keine Frage. Er fängt die Stimmung des einsamen kleinen Dorfes inmitten von Eis und Schnee sehr schön ein. Der Aufbau des Buches ist dagegen eher ungünstig. Über weite Strecken plätschert die Geschichte so vor sich hin. Es ist dabei nicht langweilig, aber ein wenig unspektakulär. Als dann endlich etwas mehr passiert und man Antworten auf seine Fragen erwartet, ist man schon am viel zu überhasteten Ende des Buches angekommen.
Dummerweise hat der deutsche Verlag es auch noch geschafft, die komplette (!) Geschichte bis kurz vor dem Ende im Klappentext wiederzugeben. Da ist es letztlich nur Sedgwicks durchaus fesselnder Stil, der das Buch doch noch zu einer einigermaßen spannenden Angelegenheit macht.

Man merkt schon, dass dieses Buch an ein jugendliches Publikum gerichtet ist. Das war wohl auch ein Grund dafür, dass diese Erzählung nicht die volle Wirkung einer klassischen Schauergeschichte auf mich hatte. Die Stimmung hätte ruhig noch ein wenig bedrohlicher sein können. Ich habe zwar von mehreren Lesern gehört, dass sie das Buch sehr gruslig fanden, das kann ich aber so nicht bestätigen. Eine leise Gänsehaut beschlich mich auch an zwei oder drei Stellen, aber wenn man die ein oder andere ältere Vampirerzählung kennt, dann dürfte einen das hier nicht wirklich zitternd unter die Bettdecke treiben.

Die beste Wirkung wird das Buch sicher auf die Zielgruppe ab 14 Jahren haben. Für Erwachsene ist es eher ein netter Lesehappen für Zwischendurch. Durchaus lesenswert, aber kein Muss.

Es gibt eine Art Fortsetzung unter dem Titel "The Kiss of Death", die bislang aber noch nicht übersetzt wurde.

Wertung:

rezensiert von Pandora (03/2009)



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