der rote salon

Spellcrackers

Autorin: Suzanne McLeod

Reihenfolge Deutsch:
1. Süßer als Blut
2. Der kalte Kuss des Todes
Reihenfolge Englisch:
1. Sweet Scent of Blood
2. Cold Kiss of Death
3. Bitter Seed of Magic (ab 09/10)
4. The Shifting Price of Prey (ab 06/11)

Anzahl Bände: derzeit 6 geplant



Suzanne McLeod: Süßer als Blut - Spellcrackers 1

Deutsche Ausgabe:
Autor: Suzanne McLeod
Titel: Süßer als Blut
Verlag: Goldmann
Jahr: 2009
Seiten: 444
ISBN: 3442471036
Verfügbarkeit: normal
Preis: 9,95 €
Englische Ausgabe:
Titel: Sweet Scent of Blood
Verlag: Gollancz
Jahr: 2009
Seiten: 400
ISBN: 0575086149
Verfügbarkeit: normal
Preis: 8,00 €

Inhalt:
Genevieve Taylor lebt in London, wo sich, anders als wir es kennen, nicht nur Menschen, sondern auch Fae, Vampire, Trolle, Kobolde und andere übernatürliche Wesen tummeln. Dass sie selbst eine Sidhe ist, und damit zu den höherrangigen Vertretern der Fae gehört, ändert nichts daran, dass sie sich wie alle anderen auch, ihren Lebensunterhalt hart verdienen muss. Und das tut Genny bei spellcrackers.com, einer Hexenagentur, die sich der Entfernung von Flüchen und fiesen Zaubern annimmt.
Doch Gennys neuester Auftrag ist ungewöhnlich, denn er kommt vom Vater eines Vampirs und eigentlich verbindet Hexen und Vampire eine ausgeprägte Feindschaft. Auch Genny will absolut nichts mit den Blutsaugern zu tun haben, aber ihr Auftraggeber hat noch ein Ass im Ärmel, das es Genny unmöglich macht, ihre Kooperation zu verweigern.
Genny macht sich also daran, einen jungen Vampir, den attraktiven Mister Oktober des aktuellen Pin-up-Vampirkalenders, aus dem Gefängnis holen, indem sie beweist, dass er seine Freundin Melissa nicht ermordet hat. Und das stellt sich als nicht einfach heraus, denn es sind genug Leute in diesen Fall verwickelt, um Genny nicht nur in ihren Nachforschungen zu behindern, sondern sie auch schnell in Lebensgefahr geraten zu lassen...

Kommentar:
Ausnahmsweise stammt dieser Urban Fantasy Roman einmal nicht aus Amerika, sondern aus Großbritannien, weshalb er auch in London spielt. Spüren tut man davon eher wenig, außer dass die keltische Sagenwelt hier besser verankert scheint und es einen teetrinkenden Vampir namens Earl gibt. Abgesehen davon ist alles, wie man es auch von den amerikanischen Autoren gewohnt ist. "Süßer als Blut" hat den üblichen Mix aus übernatürlichen Wesen und einer starken Heldin als Erzählerin, ohne mit wirklich neuen Ideen aufwarten zu können. Das ist aber ganz in Ordnung, denn an und für sich passt die Mischung und ergibt ein stimmiges Bild.
Genny als Ich-Erzählerin hat eine sympathische Stimme, sie ist also eine Heldin, der man gerne folgt. Sprachlich ist das Buch in Ordnung. Suzanne McLeod neigt zum Teil zu recht blumigen Beschreibungen, die aber nicht unangenehm auffallen. Es passt zu der schillenden Welt, dass man Farben, Gerüche und Geschmäcker so intensiv nachempfinden kann. In der Übersetzung sind mir ein paar Unachtsamkeiten aufgefallen, aber es war nicht so gravierend, dass es meinen Lesespaß beeinträchtigt hätte.
Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist wohl Suzanne McLeods Hang zum Kuddelmuddel. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches gibt es ständig Szenen, in denen sich die Ereignisse überschlagen. Plötzlich sind über 10 Figuren an einem Ort und es passieren tausend Dinge. Wenn dazu dann noch die ganzen Erläuterungen über die Welt und ihre Wesen kommen, verliert man irgendwann den Überblick. Vor allen jemand, der, wie ich, ein miserables Namensgedächtnis hat. Manchmal trifft Genny sich auch mit jemandem, es passiert etwas Überraschendes und hinterher fragt man sich, ob der Zweck des Treffens nun erfüllt ist oder was dieser Zweck eigentlich war.
Da ist die Aufmerksamkeit des Lesers gefordert, denn einiges davon spielt dann am Ende, wenn die meisten Fäden zusammenlaufen, noch eine Rolle. Wie viele Erstlingsautoren stopft Suzanne MacLeod ihr Buch einfach zu voll und verheddert sich deshalb ein wenig in ihrem „worldbuilding“. Da wäre weniger mehr gewesen, aber es macht auch Hoffnung auf den zweiten Band. Denn da ist der Leser bereits in die Welt eingeführt und man wird hoffentlich weniger mit Informationen überfrachtet.
Ein Wort zum derzeit unvermeidlichen Liebe/Erotik-Anteil: Es gibt durchaus erotische Momente, Genny ist schließlich eine Sidhe, und es gibt mit Satyr Finn und Vampir Malik zwei sehr unterschiedliche Love Interests, aber wer auf Romantik und Sex hofft, wird enttäuscht werden. Das Buch ist in erster Linie ein Urban Fantasy Krimi, in dem Gennys Liebesleben eine Rolle spielt, aber nicht der Hauptbestandteil ist.
Der zweite Band steht schon auf meiner Wunschliste. Ich mag Genny, Finn und Malik, der, wie alle anderen Blutsauger des Buches, einer dieser moralisch nicht ganz einwandfreien Vampire ist (also keine "Kuschelvampire" ;)) und werde der Fortsetzung (mit hoffentlich weniger Kuddelmuddel) auf jeden Fall eine Chance geben.

Wertung:

rezensiert von Pandora (09/2009)

Noch mehr Lesestoff:
Jim Butcher: Sturmnacht - Harry Dresden 1
Kat Richardson: Greywalker - Greywalker 1
Charlaine Harris: Vorrübergehend Tot - Sookie Stackhouse 1



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