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Mercy Thompson
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Autorin: Patricia Briggs
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Reihenfolge Deutsch:
1. Ruf des Mondes
2. Bann des Blutes
3. Spur der Nacht
4. Zeit der Jäger
außerdem:
Comics:
Mercy Thompson - Heimkehr
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Reihenfolge Englisch:
1. Moon Called
2. Blood Bound
3. Iron Kissed
4. Bone Crossed
5. Silver Borne
außerdem:
Comics:
Mercy Thompson - Homecoming
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Anzahl Bände: derzeit 7 geplant
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Patricia Briggs: Ruf des Mondes - Mercy Thompson 1
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Deutsche Ausgabe:
Autor: Patricia Briggs
Verlag: Heyne
Jahr: 11/2007
Seiten: 350
ISBN: 3453523733
Verfügbarkeit: normal
Preis:7,95 €
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Englische Ausgabe:
Titel: Moon Called
Verlag: Ace Books
Jahr: 2006
Seiten: 288
ISBN: 0441013813
Verfügbarkeit: normal
Preis:ca. 6 €
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Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die englische Originalausgabe
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Inhalt:
Mercy Thompson ist Automechanikerin und besitzt ihre eigene, auf deutsche Autos spezialisierte, Werkstatt. Obwohl sie ein scheinbar ganz normales Leben führt, hat sie ein Geheimnis: Mercy ist ein "Walker", sie ist in der Lage sich in einen Coyoten zu verwandeln. Und sie ist nicht das einzige übernatürliche Wesen in der Stadt.
Zu ihren Kunden zählt ein Vampir und ihr Nachbar ist der Anführer des lokalen Werwolf-Rudels.
Eines Tages taucht ein junger Mann namens Mac bei ihr auf und bittet sie um Arbeit. Es dauert nicht lange bis Mercy feststellt, dass Mac erst vor kurzem in einen Werwolf verwandelt wurde. Als zwei Männer versuchen den jungen Mann zu entführen, begreift Mercy, dass Mac sie in einen ziemlichen Schlamassel hineingezogen hat.
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Kommentar:
"Moon Called" ist mehr ein Werwolf- als ein Vampirroman. Es gibt nur einige wenige Szenen in denen die Vampire eine Rolle spielen. Aber der Vampiranteil und die Grundstimmung des Buches reichen für mich aus um eine Rezension auf dieser Seite zu rechtfertigen.
Von Anfang an hat der Roman mich ein wenig an Laurell K. Hamilton erinnert. Wie deren Anita Blake Romane spielt auch dieses Buch in einer Realität in der die Existenz von Werwölfen, Vampiren und anderen Wesen bekannt ist. Mit Mercy steht ebenfalls eine starke Frauenfigur im Mittelpunkt. Dennoch sind die Ähnlichkeiten nicht zu gravierend. Patricia Briggs hat eine ganz eigene Art ihre Geschichte zu erzählen.
Der Roman liest sich flüssig und schnell. Glücklicherweise schweift die Autorin auch nicht zu sehr ab, sodass die Geschichte auf gut 300 Seiten genau den Raum bekommt, den sie braucht, ohne langweilig zu werden.
Mit den dreidimensionalen, interessanten Charakteren kann man schnell mitfiebern. Man merkt auch, dass Patricia Briggs sich ihre Gedanken über die Wesen, die sie hier beschreibt, gemacht hat.
Ein wenig peinlich sind die deutschen Wörtern, die hier und da einfließen und zum größten Teil falsch geschrieben sind. Aus "Polizei" wird zum Beispiel "Politzei". Mit einem guten Wörterbuch hätten Autorin oder Lektor das vermeiden können.
"Moon Called" ist nicht unbedingt ein herausragender Roman, aber er macht Spaß, sodass man das Buch zufrieden zuschlägt und sich auf den nächsten Band freut.
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Wertung:
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rezensiert von Pandora - 07/2006
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Patricia Briggs: Bann des Blutes - Mercy Thompson 2
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Deutsche Ausgabe:
Autor: Patricia Briggs
Verlag: Heyne
Jahr: 2008
Seiten: 380
ISBN: 3453524004
Verfügbarkeit: normal
Preis: 7,95 €
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Englische Ausgabe:
Titel: Blood Bound
Verlag: Ace Books
Jahr: 2007
Seiten: 304
ISBN: 0441014739
Verfügbarkeit: normal
Preis:ca. 6 €
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Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die englische Originalausgabe
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Inhalt:
Automechanikerin und Walker Mercy Thompson schuldet ihrem Freund, dem Vampir Stefan, noch einen Gefallen, den er nun einlösen will. Mercy soll ihn in ihrer Gestaltwandlerform als Coyote zu einem Treffen mit einem neuen Blutsauger begleiten, der sich noch nicht mit der örtlichen Vampirkönigin Marsilia in Verbindung gesetzt hat. Nachdem ein weniger mächtiger Untertan nach einem ersten Treffen in einen Blutrausch verfallen ist und die Geheimhaltung der Vampire gefährdet hat, soll Mercy als unauffällige Beobachterin mitkommen, um herauszufinden, ob etwas mit dem Neuankömmling nicht stimmt.
Tatsächlich handelt es sich bei dem neuen Vampir um einen von einem Dämon besessenen Magier, der in der Lage ist Vampire und Werwölfe zu manipulieren. Nur Mercy ist als Walker gegen seine Macht immun, aber ihre Kräfte sind zu gering um es mit einem derartig starken Gegner aufzunehmen. Schon bald beginnt eine schreckliche Mordserie, der Mercy nur zusehen kann.
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Kommentar:
In diesem Band rücken die Vampire etwas mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Schon im letzten Teil fiel mir die Darstellung der Werwölfe positiv auf und ähnlich verfährt Patricia Briggs auch jetzt mit den Vampiren. Sie greift auf Altbekanntes zurück, ergänzt es aber um eigene Ideen. Zum Beispiel reicht ein Vampirbiss oder der einfache Austausch von Blut nicht, aus um einen neuen Vampir zu schaffen, ebenso wie ein Werwolfbiss nicht jeden sofort zum Werwolf macht. Dadurch ergibt sich ein "realistischeres" Bild, weil es erklärt warum nicht die halbe Welt von Werwölfen und Vampiren bevölkert ist.
Auch sonst ist "Blood Bound" eine gelungene Fortsetzung. Es ist beinahe durchgehend spannend und übertrifft in diesem Punkt noch seinen Vorgänger. Die Charaktere sind weiterhin sehr gut gezeichnet und über einige erfährt man auch interessante neue Details. Vor allem Stefan, der Vampir mit dem VW-Bus, zeigt sich von einer ganz anderen Seite, die ich so nicht erwartet hätte.
Negativ aufgefallen sind mir nur zwei Dinge:
Das eine sind die deutschen Wörter, die die Autorin auch diesmal wieder in den Text einbaut. Meistens klingt das merkwürdig, vor allem weil die Wörter nicht immer ganz richtig verwendet werden.
Das andere ist, dass Mercy wie andere Heldinnen des Genres zwischen mehreren Männern steht. An und für sich wäre das nichts schlimmes, aber ich bin mittlerweile empfindlich geworden, wenn die Anzahl der Verehrer in jedem Band anwächst. Aber solange sie keine nymphomanischen Veranlagungen entwickelt, wie Anita Blake jüngstens, oder so "schön und begehrt" wird wie Sookie Stackhouse kann ich damit leben. Patricia Briggs plant ja auch nur vier Bände, so dass der Reihe hoffentlich ein rapider Qualitätsabfall wie bei andern Serien hoffentlich erspart bleibt. (Anmerkung: Mittlerweile wurde der geplante Umfang der Reihe auf sieben erweitert, ich hoffe dennoch weiter.)
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Wertung:
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rezensiert von Pandora - 05/2007
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Patricia Briggs: Iron Kissed - Mercy Thompson 3
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Deutsche Ausgabe:
Autor: Patricia Briggs
Verlag: Heyne
Jahr: ab 02/09
Seiten: 450
ISBN: 3453524780
Verfügbarkeit: erscheint 02/09
Preis: 8,95 €
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Englische Ausgabe:
Titel: Iron Kissed
Verlag: Ace Books
Jahr: 2008
Seiten: 304
ISBN: 0441015662
Verfügbarkeit: normal
Preis:ca. 6 €
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Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die englische Originalausgabe
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Inhalt:
Aus einem ihrer früheren Abenteuer schuldet Mercy ihrem ehemaligen Lehrmeister und Freund, dem Fae Zee, einen Gefallen. Als in einem Reservat einige Angehörige seines Volkes ermordet werden, bittet er Mercy ihre Schuld einzulösen und ihren Spürsinn als Coyote einzusetzen, um bei der Suche nach dem Täter zu helfen.
Doch die Geschichte nimmt eine dramatische Wendung. Mercys Verdächtiger ist ein Mensch, der nur wenige Tage später ermordet aufgefunden wird. Die Polizei überrascht Zee mit blutbefleckten Händen neben der Leiche
Der hohe Rat der Fae macht keine Anstalten, ihn aus dieser Lage zu befreien. Er möchte möglichst schnell einen Schuldigen verurteilt sehen und wenig Aufmerksamkeit erregen, zumal das Ansehen der Fae in der Öffentlichkeit ohnehin nicht gut ist.
Lediglich Mercy tut alles, um den wirklichen Mörder zu finden und legt sich dabei mit Kräften an, denen sie nicht wirklich gewachsen ist.
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Kommentar:
Von Band zu Band mag ich diese Reihe mehr. Patricia Briggs gehört für mich mittlerweile zu den besseren Autoren dieses neuen Urban Fantasy/Mystery-Genres.
Ein Grund, warum ich die Reihe wirklich mag, ist, dass die Figuren sehr menschlich sind, ausgestattet mit Stärken und Schwächen, und es über den Verlauf der Reihe auch bleiben. Speziell in diesem Band merkt man deutlich, wie sehr Mercy anderen übernatürlichen Wesen unterlegen ist und sie mutiert auch nicht plötzlich zu Wonderwoman wenn es brenzlig wird.
Die erste Hälfte von "Iron Kissed" empfand ich als sehr stark. Ihre Darstellung der Fae gefiel mir sehr gut, wie schon bei den Vampiren und Werwölfen, merkt man, dass Patricia Briggs sich Gedanken gemacht hat, bevor sie begonnen hat zu schreiben (was, wie ich den Eindruck gewinne, längst nicht mehr selbstverständlich ist).
In der zweiten Hälfte beginnt der Roman dann einige Macken zu haben. Es tut sich etwas in Mercys Gefühlsleben. An und für sich nicht schlecht, aber irgendwie wirkte das alles schon arg zurechtkonstruiert. Aber ohne diese Wendung hätte der Rest des Buches nicht mehr richtig funktioniert. Vielleicht hätte die Autorin diese Veränderung einfach schon früher einleiten sollen.
Patricia Briggs hat sich mittlerweile deutschsprachige Testleser gesucht. Was immer die gemacht haben, so recht klappt es auch diesmal nicht. Der Metall-Zauberer ist noch immer ein Metall-Zauber. Das "Liebchen" wurde durch "Liebling" ersetzt, was aber für mich noch immer merkwürdig klingt von einem älteren Mann zu einer jüngeren Frau, die eine Art Schülerin ist. Außerdem klingt die Art, wie hier und da deutsche Wörter einfließen, recht merkwürdig. Kein Deutscher, der sehr gut englisch spricht, würde ständig "ja" statt "yes" sagen. Er würde wohl eher bei den ungewöhnlicheren Wörtern zu seiner Muttersprache greifen. Schade eigentlich.
Alles in allem hat mir der zweite Band, "Blood Bound", doch ein wenig besser gefallen, auch wenn mein Interesse für die Fae jetzt eindeutig geweckt ist.
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Wertung:
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rezensiert von Pandora - 02/2008
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Patricia Briggs: Bone Crossed - Mercy Thompson 4
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Deutsche Ausgabe:
Autor: Patricia Briggs
Titel: Zeit der Jäger
Verlag: Heyne
Jahr: 2008
Seiten: 400
ISBN: 3453525809
Verfügbarkeit: normal
Preis: 8,95 €
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Englische Ausgabe:
Titel: Bone Crossed
Verlag: Ace Books
Jahr: 2009
Seiten: 309
ISBN: 0441016766
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 18 €
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Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die englische Originalausgabe
Die hier angegebene Ausgabe ist das amerikanische Hardcover. Orbit hat das Buch auf dem britischen Markt als kostengünstigeres Paperback veröffentlicht (ISBN: 1841496863).
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Inhalt:
„Bone Crossed“ beginnt dort, wo „Iron Kissed“ aufhörte (wer das noch nicht kennt, sollte an dieser Stelle zu lesen aufhören!). Mercy hat endlich ihre Entscheidung getroffen und ist bereit, sich auf eine Beziehung mit Adam einzulassen. Gleichzeitig kämpft sie aber auch noch mit den psychischen Folgen ihrer Vergewaltigung. Auch wenn sie weiß, dass der Täter tot ist und sich mit aller Entschlossenheit vornimmt, die Sache hinter sich zu lassen, kann auch die dickköpfige Mercy nicht verhindern, dass sie immer wieder von unvorhergesehenen Panikattacken überfallen wird. Das erschwert das Näherkommen zwischen Mercy und Adam und eigentlich bräuchten sie jetzt vor allem viel Zeit und Ruhe. Dass das mit der Ruhe nichts wird, merkt Mercy recht schnell, als plötzlich Stefan, ihr Vampirfreund, bis zur Unkennlichkeit zugerichtet und vollkommen ausgehungert in ihrem Wohnzimmer auftaucht. Stefan hat ihr eine Botschaft zu überbringen: Marsilia, die örtliche Vampirkönigin, hat herausgefunden, dass Mercy vor einigen Monaten einen der ihren getötet und Stefan diese Tat verschleiert hat.
Dass Mercy nun Adams Gefährtin ist, garantiert ihr zwar den Schutz des Rudels, aber sie weiß dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie selbst oder einer ihrer Freunde zu Schaden kommt...
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Kommentar:
Es tat richtig gut, nach einem Jahr wieder einen Mercy-Thompson-Roman in den Händen zu halten. Mir wurde dabei wieder bewusst, warum Patricia Briggs zu den besten Autoren des (Urban Fantasy) Genres gehört. Andere Autoren hätten vermutlich die Beziehung zu Adam als Anlass genommen, Mercy wie durch ein Wunder über ihre Vergwaltigung hinwegkommen zu lassen. Schließlich ist sie ja eine toughe Heldin. Patricia Briggs dagegen lässt sich Zeit, Mercy die traumatischen Ereignisse verabeiten zu lassen. Mercys Kampf gegen ihre Panikattacken und die damit einhergehende Schwierigkeit, den Mann, den sie liebt, wirklich an sich herankommen zu lassen, ziehen sich nahezu durch das ganze Buch. Die glaubwürdige Gestaltung und Tiefe ihrer Charaktere war schon immer die Stärke von Patricia Briggs und ist auch der größte Pluspunkt dieses Buches.
Die Story an sich ist spannend, anders als bei den Vorgängern hatte ich hier nie einen Durchhänger, sondern konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Das ändert aber nichts daran, dass mich der Plot nicht komplett überzeugt hat. Einiges war doch ein wenig zu sehr zurechtkonstruiert und bei kleineren Logiklöchern, oder zumindest Ungereimtheiten, musste man doch hin und wieder ein Auge zudrücken.
Obwohl ich zwischenzeitlich fast ein wenig Angst hatte, dass der Band und somit die Reihe zum schlechteren kippen könnte, habe ich am Ende das Buch dann doch ziemlich zufrieden zugeschlagen und freue mich sehr auf einen neuen Band im nächsten Jahr. Dann hoffentlich wieder mit viel von Stefan und etwas mehr von meinem heimlichen Liebling Warren, der leider in dem Band viel zu kurz kam.
Gerade als ich dachte, dass Patricia Briggs in diesem Band auf fehlerhaftes Deutsch verzichten würde, stolperte ich über einen richtig schönen Klopper: Ein Satz mit fünf Wörtern, in dem 3 (!) Fehler sind. Ich weiß, das ist nur eine Kleinigkeit, aber ich verstehe es einfach nicht. Die Autorin weiß, dass sie in den letzten Bänden fortwährend Fehler in diesem Bereich gemacht hat und ist nach eigenen Aussagen nicht glücklich damit. Ist es wirklich unmöglich, sich einige Muttersprachler zu suchen, um diese Fehler zu vermeiden? Und was bitte macht ihr Lektorat?
Als Einsteigerband eignet sich „Bone Crossed“ übrigens nicht, dafür greift er zu sehr auf die Ereignisse in Band 2 und 3 zurück. Allen Mercy-Fans kann ich nur raten: Kaufen! (falls ihr das nicht ohnehin schon getan habt ;)) Selbst wenn es definitiv nicht der beste Band der Reihe ist.
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Wertung:
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rezensiert von Pandora - 03/2009
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Patricia Briggs: Silver Borne - Mercy Thompson 5
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Englische Ausgabe:
Titel: Silver Borne
Verlag: Ace Books
Jahr: 2010
Seiten: 342
ISBN: 044101819X
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 18 €
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Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die englische Originalausgabe
Die hier angegebene Ausgabe ist das amerikanische Hardcover. Orbit hat das Buch auf dem britischen Markt als kostengünstigeres Paperback veröffentlicht (ISBN: 1841497991).
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Inhalt:
Walkerin Mercy Thompson versteht es, sich Feinde zu machen. Kaum hat sie die Attacken einer rachsüchtigen Vampirkönigin im letzten Band überstanden, holt sie erneut die Vergangenheit ein: Um ihrem Freund Zee zu helfen, hat sie sich vor vielen Monaten ein Buch der Fae geliehen und es lange Zeit nicht zurückgegeben. Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen, denn alles was mit den Fae zu tun hat, wird früher oder später gefährlich...
Auch im Rudel ihres Geliebten Adam, hat sie nicht nur Freunde. Als kleine Gestaltwandlerin halten viele sie nicht für würdig, die Gefährtin ihres Anführers und Teil des Rudels zu sein. Das schafft noch mehr Unruhe in der Gemeinschaft, deren Harmonie in diesen Tagen ohnehin schon gefährlich gestört ist. Während Mercy bemüht ist, ihren Platz zu behaupten und gleichzeitig die Beziehung zu Adam nicht unter der Situation leiden zu lassen, wird sie mit einem weiteren Problem konfrontiert: Ihr Freund und Mitbewohner Sam hat anscheinend jeden Lebenswillen verloren und Mercy muss auch dafür schnell eine Lösung finden, denn viel Zeit bleibt ihr nicht, um ihren Freund vor sich selbst zu retten...
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Kommentar:
Wie die Inhaltsangabe wohl schon vermuten lässt: Es passiert eine Menge in diesem fünften Band der „Mercy Thompson“-Serie. Aber Patricia Briggs beweist, dass sie völlig zu Recht eine der erfolgreichsten Autorinnen des Genres ist. Sie kontrolliert und kombiniert ihre Handlungsstränge so gekonnt, dass Mercy, und mit ihr auch der Leser, kaum zu Atem kommt. Ein Ereignis jagt das nächste und die Handlungselemente greifen so gut ineinander, dass Mercys verschiedene Probleme nie isoliert wirken und man das Gefühl hat, eine einzige Geschichte und nicht drei verschiedene zu lesen. Hier können die vielen Newcomer im Genre wirklich noch etwas von Briggs lernen.
Wie bei vielen Serien, die sich einen gewissen Stamm von Figuren aufgebaut haben, wandert auch hier der Fokus immer mehr zu genau diesen Charakteren und ihren Beziehungen zueinander. In Mercys Fall bedeutet das, dass sie nicht mehr nur ermittelt, um anderen zu helfen, sondern immer öfter mit direkt auf sie gerichteten Attacken umgehen muss. Auf der einen Seite macht das die Bücher natürlich unglaublich spannend. Auf der anderen Seite habe ich ein wenig Angst, dass Mercy irgendwann zu sehr in die Opferrolle rutscht. Denn, und das betont sie ja auch am Anfang dieses Buches, sie ist körperlich schwächer als die meisten Wesen, mit denen sie es zu tun hat, und so wird sie immer wieder verletzt werden und nur mit viel Mühe bzw. Hilfe oder Glück entkommen können. Ich hoffe sehr, dass Patricia Briggs auch in dieser Sache das Feingefühl beweist, für das ich sie so mag, und Mercy nicht zu einer dauergebeutelten Heldin werden lässt.
Sehr stark im Mittelpunkt dieses Bandes steht auch Mercys Beziehung zu Adam. Oft ist es ja so, dass, wenn die Heldin dem Werben eines ihrer Verehrer schließlich nachgegeben hat, der romantisch-erotische Teil irgendwie ein einem Leerlauf hängt. Beziehungsalltag ist nur selten so spannend wie kontinuierliche Verführungsversuche. Einige Autorinnen lassen dann neue potentielle Partner auftauchen, das Paar sich unter fadenscheinigen Gründen trennen, um die Karten zumindest zwischendurch wieder neu zu mischen. Ich erinnere nur an das alberne Beziehungs-Hin-und-Her der „Sookie Stackhouse“-Bände.
Bei Briggs haben Beziehungen, wie man auch in ihrer Parallelserie „Alpha und Omega“ sieht, eine andere Dimension. Sie sind tiefer, haben etwas verletztliches, aber auch etwas sehr inniges. Adam und Mercy gehen so miteinander um, dass klar wird, dass die beiden es wirklich ernst miteinander meinen. Ungewöhnlich sind dabei auch die tiefen Einblicke in Adams Gefühlsleben, etwas, das es in dieser Form in den Bänden zuvor noch nicht gab.
Mercy wirkt irgendwie sanfter in diesem Band, zumindest erschien es mir so. Sie zeigt, dass eine starke Heldin nicht immer übertrieben stark und unabhängig wirken muss. Mercy kann sich auch zurücknehmen, sich an einen Partner anlehnen und dem wohligen Gefühl des Beschützseins hingeben, ohne dadurch schwach zu wirken oder zu sein.
Ein bisschen die Stirn runzeln musste ich aber bei den Beschreibungen Adams. Die letzten Bände sind bei mir schon ein Weilchen her, ich kann mich also auch irren, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Adam hier noch ein wenig, größer, muskulöser und... animalischer wirken sollte. So kommt es auch zu dem einzigen Satz im ganzen Buch, den ich der Autorin wirklich übel nehme:
„His nostrils flaired, like a stallion scenting a mare“. Ähm? Igitt? Das ist definitiv nicht das, was ich während einer Liebesszene lesen möchte, wirklich ein absoluter Stimmungskiller. Sex zwischen Gestaltwandlern ist kinky genug, danke. Ich brauche nicht auch noch solche Bilder im Kopf dabei.
Abgesehen davon gibt es auch eine positive Nachricht: Endlich, endlich, trotz vieler deutscher Sätze, kein einziger Fehler mehr. Ein zwei Begriffe wirken noch etwas unpassend (Zee nennt Mercy „Kindlein“ - denkt noch jemand an Ludwig Thoma? *g*), aber das ist nicht wirklich schlimm.
Es kommen übrigens keine Vampire in diesem Band vor, was mich nicht einmal gestört hat, obwohl ich ein heimlicher Stefan-Fan bin. Stattdessen gibt es sehr viel Werwolfpoltik und Faemagie. Beides sind Dinge, an denen Patricia Briggs offenbar richtig Spaß hat, und die sie deshalb auch gut beherrscht. Das komplexe Regelwerk der Werwölfe eignet sich wunderbar für Komplikationen und dramatische Wendungen und die Fae sind für sich schon furchterregend genug.
Eine Sache, mit der ich nicht ganz glücklich bin, ist die Auflösung von Sams Problem. Das war mir dann doch etwas zu leicht und sehr zurechtgebastelt. Andererseits könnten auch daraus in der Zukunft interessante Geschichten entstehen.
Mein Fazit: Für Neulinge ist der Band nicht geeignet, er greift zu sehr auf die Vorfälle in den Vorgängerbänden zurück. Für alle Mercy-Fans ist „Silver Borne“ aber uneingeschränkt empfehlenswert. Nach „Iron Kissed“ ist es mein Lieblingsband der Reihe und ich bin sehr glücklich, dass die Reihe nach dem etwas schwächeren „Bone Crossed“ nicht an Qualität verloren hat, sondern noch besser geworden ist.
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Wertung:
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rezensiert von Pandora - 04/2010
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Noch mehr Lesestoff:
Carrie Vaughn: Kitty and the Midnight Hour (Die Stunde der Wölfe) - Kitty Norville 1
Patricia Briggs: Cry Wolf (Schatten des Wolfes) - Alpha and Omega 1
Faith Hunter: Skinwalker - Jane Yellowrock 1
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