der rote salon

Jane Yellowrock

Autorin: Faith Hunter

Reihenfolge Englisch:
Kurzgeschichte: Kits [auf www.faithhunter.net]
Kurzgeschichte: Signature of the Dead [in "Strange Brew"]
1. Skinwalker
2. Blood Cross
3. Mercy Blade (01/2001)

außerdem:
-

Anzahl Bände: derzeit 3 geplant



Faith Hunter: Skinwalker - Jane Yellowrock 1

Englische Ausgabe:
Titel: Skinwalker
Verlag: Roc
Jahr: 2009
Seiten: 336
ISBN: 0451462807
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 6,00 €

Inhalt:
Ein wenig erstaunt ist Jane Yellowrock schon, als sie ihre neue Auftraggeberin kennen lernt: Katie ist nämlich nicht nur die Betreiberin eines Bordells, sie ist auch eine Vampirin. Dabei verdient Jane ihren Lebensunterhalt eigentlich gerade damit, Untote zur Strecke zu bringen. Doch auch Katie setzt sie auf einen Vampir an: Vom Blutdurst getrieben mordet er scheinbar wahllos auch unter seinen eigenen Artgenossen.
Jane übernimmt den Auftrag und gerät bald tiefer in die Welt der Vampire, als ihr lieb ist. Das macht es schwer, ihr Geheimnis zu hüten: Die junge Frau indianischer Abstammung ist ein Skinwalker, das bedeutet, dass sie die Gestalt jedes beliebigen Tiers annehmen kann. Und dann deutet sich auch noch an, dass der Mörder weit mehr als nur ein außer Kontrolle geratener Vampir sein könnte...

Kommentar:
Und wieder gesellt sich eine neue Heldin in den Kreis der bis an die Zähne bewaffneten „Urban Fantasy“-Heldinnen. Wenn Jane Yellowrock nicht gerade auf ihrem Bike unterwegs ist, streift sie als große Raubkatze durch die Wälder. Denn Jane ist nicht nur ein Skinwalker, sie trägt auch eine zweite tierische Seele in sich, der sie dann und wann die Kontrolle überlässt. Das führt zu einer einigermaßen ungewöhnlichen Situation: Wir haben nicht nur eine Ich-Erzählerin, sondern im Prinzip zwei. Wann immer Jane sich zu „Beast“ verwandelt, ist es die Raubkatze die ihre Eindrücke an den Leser weitergibt. Man kennt Heldinnen, die Gestaltwandlerinnen sind und sich nie ganz mit ihrer tierischen Seite aussöhnen, aber zwei Charaktere in einer Figur zu haben, war neu für mich. Tatsächlich dauerte es ein Weilchen, bis ich begonnen habe, mich damit anzufreunden. Die Teile aus Sicht der Raubkatze empfand ich als eher anstrengend zu lesen, so dass ich froh war, wenn die Perspektive wieder wechselte. Dass „Beast“ ihren ganz eigenen Humor hat und ihre Interaktion mit Jane ganz amüsant zu lesen ist, macht das Eingewöhnen aber deutlich leichter.
Jane selbst ist eine sympathische, im Verlauf des Romans gut charakterisierte Heldin. Ähnlich wie etwa Mercy Thompson oder Kate Daniels ist sie nicht nur Kampfmaschine, sondern auch eine junge Frau, die durchaus Schwächen und Unsicherheiten kennt. Allerdings entwickelt sich ihre Präsenz erst langsam im Laufe des Romans, so dass ich am Anfang nur schwer einen Zugang zu ihr gefunden habe. Was wohl auch der Grund ist, warum das Buch nach dem ersten Anlesen fast ein Jahr lag, bevor ich es wieder zu Hand genommen und dann doch recht zügig beendet habe.
Faith Hunter, das merkt man schnell, gehört zu den besseren Autorinnen des Genres. „Skinwalker“ ist kein Erstling (Davor gab es schon die „Rogue Mage“-Reihe, Urban Fantasy in einem futuristischen Setting mit gefallenen Engeln), auch das macht sich bemerkbar. Die Geschichte und auch die Welt, in der sie spielt sind gut geschrieben und durchdacht. Janes Welt ist nicht überfrachtet mit übernatürlichen Wesen. Es gibt Vampire, Hexen und Jane als die einzige ihre bekannte Skinwalkerin. Hinter allem gibt es, zumindest scheint es so, ein schlüssiges Konzept.

Mir fällt es etwas schwer, ein Buch, an dem ich so lange gelesen habe, im Gesamteindruck zu bewerten. „Skinwalker“ gehört sicher nicht zu den zugänglichsten Titeln des Genres. Es dauert bis man sich eingelesen hat. Ich habe beinahe bis zur Hälfte gebraucht, bis ich damit warm geworden bin. Dann aber hatte es mich gepackt und ich werde auf jeden Fall mindestens noch eine weiteren Band der Reihe lesen.
All die, für die ein Buch nur dann gut ist, wenn es eine gehörige Portion Liebe und/oder Sex enthält, können hiervon getrost die Finger lassen. Es gibt einige erotische Szenen, damit sind aber keine offensiven Sexszenen gemeint, eher Augenblicke, in denen es zwischen zwei Figuren sehr stark knistert. Es gibt auch mindestens einen möglichen Love Interest, der aber wohl erst in Band 2 wirklich eine Rolle spielen wird, hier bleibt er leider reichlich blass.
Ich bin noch nicht ganz überzeugt, hier eine künftige Lieblingsreihe gefunden haben. Aber wenn Band 2 das einhält, was Band 1 verspricht, dann könnte Jane Yellowrock bei mir durchaus ihren Platz zwischen Kate Daniels und Mercy Thompson finden.

Wertung:

rezensiert von Pandora (03/2010)

Noch mehr Lesestoff:
Ilona Andrews: Magic Bites (Nacht der Magie) - Kate Daniels 1
Patricia Briggs: Moon Called (Ruf des Mondes) - Mercy Thompson 1



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