Vicki Nelson

Inhalt:
Noch vor wenigen Monaten war Vicki Nelson eine der besten Polizistinnen Torontos. Dann raubt ihr eine Augenkrankheit den Großteil ihres Sehvermögens und nachts ist sie so gut wie blind. Die junge Frau quittiert den Dienst und hält sich als Privatermittlerin über Wasser.
Eines Nachts findet Vicki an einem U-Bahnhof eine grausam zugerichtete Leiche. Dem jungen Mann wurde die Kehle herausgerissen und ein Großteil seines Blutes fehlt. Es bleibt nicht der einzige Mord dieser Art. Schon bald überschlagen sich die Zeitungen mit Berichten über den Vampir, der Toronto unsicher macht.
Vicki beginnt auf eigene Faust nachzuforschen und trifft eines Nachts tatsächlich auf einen Vampir: Henry Fitzroy, unehelicher Sohn von Heinrich VIII.
Doch ihren Täter hat sie damit nicht gefunden. Denn Henry ist selbst auf der Jagd nach dem Mörder, da die allgemeine Vampirhysterie auch seine Existenz gefährdet.
Sie beschließen zusammenzuarbeiten, um so ihre jeweiligen Schwächen auszugleichen: Vicki stellt tagsüber Nachforschungen an, Henry geht nachts auf die Suche nach dem Mörder...

Kommentar:
Das Titelbild des Buches hat mich lange abgeschreckt. Für meinen Geschmack war es zu reißerisch und ich hatte die Befürchtung wieder an eine dieser platten blutigen Vampirstories zu geraten.
Als ich mich endlich durchgerungen hatte, war ich doch etwas überrascht. "Blutzoll" entpuppte sich als spannender und amüsanter Vampirkrimi, mit gelungenen Charakteren. Henry Fitzroy entspricht nicht dem großgewachsenen dunkelhaarigen Klischeevampir. Er ist rothaarig, nicht besonders groß und schreibt unter weiblichem Pseudonym Liebesromane (von denen man auch einige Kostproben bekommt). Trotzdem ist er weit davon entfernt lächerlich zu wirken, ganz im Gegenteil er behält bei all dem seine Würde und Ausstrahlung.
Auch die anderen Charaktere des Buches sind für sich einzigartig und wachsen einem schnell ans Herz.
Gewürzt ist das Ganze mit einer Prise ironischen Humors, der besonders in den Dialogen zum Einsatz kommt.
Der Fall und dessen Lösung an sich sind allerdings meiner Meinung nach weniger spektakulär. Zumal der Leser schon recht früh im Buch den Täter vorgestellt bekommt. Man sieht eher zu wie Vicky und Henry der Lösung näher kommen, kann selbst aber nicht miträtseln.
Trotzdem ist "Blutzoll" ein gelungener erster Band einer fünfteiligen Reihe, der Lust aufs Weiterlesen macht.

Inhalt:
Im zweiten Band der Reihe um Vicki Nelson und Henry Fitzroy, bitten alte Freunde den Vampir um seine Hilfe. Zwei Mitglieder einer Werwolffamilie wurden aus dem Hinterhalt mit Silberkugeln erschossen. Dabei leben die Haarkens in friedlicher Abgeschiedenheit und kaum jemand weiß, was sie wirklich sind.
Henry zieht Vicki ins Vertrauen, die ihr Weltbild um eine weitere Gattung mythologischer Wesen erweitern muss. Letztendlich stimmt sie aber zu und fährt mit Henry aufs Land um den unbekannten Scharfschützen zu finden.

Kommentar:
Tanya Huff hat mit "Blutspur" einen Roman geschrieben, der allen die den Vorgänger "Blutzoll" mochten, gefallen wird.
Besonders positiv sind mir in diesem Band die Werwölfe aufgefallen. Auf viele typische Werwolfklischees (Verwandlung bei Vollmond und ähnliches) wartet man hier vergebens. Stattdessen zeichnet Tanya Huff ein neues, sehr einheitliches Bild dieser Wesen, das mir sehr gut gefallen hat.
Auch wer auf eine Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Henry und Vicki gewartet hat, wird nicht enttäuscht, denn auch hier tut sich etwas.

Tanya Huffs Romane sind weit davon entfernt perfekt zu sein. Auch hier zieht sich die Geschichte etwas und vieles könnte besser geschrieben sein. Beispielsweise springt sie etwas arg oft zwischen den Perspektiven hin und her.
Doch die ungewöhnlichen Figuren und der für die Autorin typische Humor machen diese Schwächen wieder wett und "Blutspur" zu einer äußerst unterhaltsamen Lektüre.

Inhalt:
Bei ihrem dritten gemeinsamen Fall haben es Vicki Nelson und ihr Freund und Partner der Vampir Henry Fitzroy mit einer jahrtausendealten Mumie zu tun. Von den Fesseln eines uralten Fluchs befreit, macht sich der Priester des dunklen Gottes Akhek auf, das moderne Zeitalter seiner Macht zu unterwerfen. Eine Zeit in der es keine Magie gibt, hat dem Zauberer wenig entgegenzusetzen und so hat die Mumie bald Regierung und Polizei unter ihrer Macht.
Nur Vicki, ihr ehemaliger Kollege Mike Celluci und Henry wissen überhaupt von der Existenz des Priesters und nehmen den Kampf mit ihm auf.

Kommentar:
Dieser Band ist einer der besten der Reihe. Nicht wegen der Mumiengeschichte, die zwar in Ordnung, aber kein besonderes Highlight ist, sondern wegen dem was sich zwischen den Figuren tut. Erstmals sind die Rivalen Mike und Henry miteinander konfrontiert und auch Vicki kann langsam die Augen nicht mehr davor verschließen, dass es zwischen ihr und den beiden Männern etwas mehr als nur Lust gibt.
Außerdem trifft in diesem Band auch der mächtige Henry auf einen Gegner, dem er nicht gewachsen ist. Eine ungewöhnliche Situation für den Vampir, der es nicht gewohnt ist der Schwächere zu sein.

Sonst gibt es nicht viel zu sagen, was nicht zu den vorherigen Bänden schon gesagt worden wäre. Wem die anderen Teile gefielen, der wird auch an dem hier seinen Spaß haben.